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17. Januar 2017

Land und Leute (Rumänien)

Geschichte

Die Geschichte Rumäniens ist von der Epoche der Römer geprägt, was sich auch im Namen Rumänien oder rum. România widerspiegelt. Auf dem Gebiet des späteren Rumänien waren Daken ansässigen die 106 n. Chr. durch Trajan in das Römische Reich eingegliedert und sprachlich sowie kulturell romanisiert wurden. Im 3. Jahrhundert zogen sich die römischen Truppen ans rechte Donauufer zurück. Im 4. Jahrhundert waren Hunnen, Awaren und Slawen eingesiedelt , das führte zu einer Vermischung der dakisch-römischen Bevölkerung mit den neuen Siedlern, was zur Herausbildung des rumänischen Volkes führte.

Ab etwa 895 besiedelten die Ungarn im Zuge ihrer Landnahme das Karpatenbecken und damit auch das Gebiet des heutigen Siebenbürgens (Transsylvanien) – geographisch das Zentrum und der Nordwesten des heutigen Rumäniens -. Zur Sicherung der Grenzgebiete wurden Hilfsvölker in diesen angesiedelt. Die wichtigste Gruppe waren die Szekler. Die ersten „deutschen Gäste“, die in der Hermannstädter Provinz angesiedelt wurden, folgten dem Ruf des ungarischen Königs Geza II (1141 – 1161) zum Schutz der Grenzen gegen Mongolen- und Tatareneinfälle und zur wirtschaftlichen Erschließung des Landes. Im 13. Jahrhundert bekamen die Deutschen durch den ungarische König Andreas II. einen besonderen Status und genossen die Privilegien des Königs, (Goldener Freibrief, lat. Andreanum, ung. Aranybulla) sie wurden als „sächsische Nation“ anerkannt und erhielten Selbstverwaltungsrecht. Dieser ist das weitreichendste und am besten ausgearbeitete Statut, welches deutschen Siedlern in Osteuropa je gewährt wurde. Die Siedler gründeten die bis heute wichtigsten Städte Siebenbürgens: Hermannstadt, Kronstadt, Klausenburg, Mühlbach, Schäßburg, Mediasch und Bistritz sowie viele Dörfer und Marktflecken insgesamt ca. 270 Ortschaften. Der Name „Siebenbürgen“ ist vermutlich auf die Gründung der o.g. 7 Städte und Verwaltungsbezirke zurückzuführen. Die Region Siebenbürgen entwickelte sich als Teil des mittelalterlichen Königreichs Ungarn. Weitere deutsche Kolonisten kamen im 18. Jahrhundert . In drei sogenannten „Schwabenzügen“ kamen die deutschen Siedler ins Banat. Ungefähr 15.000 bis 20.000 folgten dem Ruf Kaiser Karls VI. in den Jahren 1722 – 1726. Während der Regierungszeit Kaiserin Maria Theresias (1740 – 1780) wurden weitere 22.355 deutsche Siedler dort ansässig. Der Dritte Schwabenzug Kaiser Josefs II. (1780 – 1790) brachte nochmals etwa 30.000 Familien auf den kaiserlichen Kameraldomänen zur Ansiedlung. Im 1867 wurde Siebenbürgen Teil der Doppelmonachie Österreich-Ungarns. Siebenbürgen kam erst nach dem Ersten Weltkrieg durch die Pariser Verträge zu Rumänien.

Im 14. Jahrhundert entstanden die Fürstentümer Moldau und Walachei, die lange unter der Vorherrschaft der Osmanen standen. Im 16. Jahrhundert erhielten die Fürstentümer in ihrem Kampf gegen die Osmanen Hilfe von den österreichischen Habsburgern. Die Zeit zwischen 1711 und 1821 wird in der rumänischen Historiographie als die „Phanariotenzeit“ bezeichnet, eine Zeit des Verfalls und nationalen Desasters. Die Walachei und die Moldau verloren bis auf den äußeren Anschein ihre Unabhängigkeit durch die habsburgische Herrschaft. Die restlichen Teile der Fürstentümer unterstanden nach wie vor dem Osmanischen Reich, das für eine Zeitlang die herrschende rumänische Oberschicht durch griechische Adlige (Phanarioten) ersetzte. Nach mehreren Aufständen der rumänischen Bevölkerung gegen die griechischen Statthalter wurden ab 1822 wieder einheimische Fürsten eingesetzt.

Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde ein unabhängiges Rumänien gegründet. 1859 wählen die Fürstentümer Walachei und Moldau, Alexandru Ioan Cuza zu ihrem gemeinsamen Fürsten und er vereint die beiden Fürstentümer 1862 unter dem Namen Rumänien. Die Abhängigkeit vom Osmanischen Reich bleibt aber bestehen. Nur fünf Jahre später wurde Karl I. von Hohenzollern-Sigmaringen ( Carol I .) Nachfolger Alexandru Ioan Cuzas. Ihm gelang es 1877 mit Hilfe des russischen Zarenreiches, Rumänien endgültig von der osmanischen Herrschaft zu befreien. Unter ihm erreicht Rumänien 1877 seine Unabhängigkeit. 1881 wird Carol I. zum rumänischen König gekrönt. In seiner Regierungszeit bringt Carol I. das Land wirtschaftlich voran. Er verbessert die Infrastruktur, lässt Eisenbahnlinien und Brücken bauen. Das Finanz- und Schulwesen werden reformiert und das Heer nach preußischem Vorbild modernisiert. Rumänien sucht weiterhin die Nähe zum Westen, 1883 tritt Rumänien dem Dreibund bei (Deutschland, Österreich-Ungarn und Italien)- schließlich stammt Carol I. aus dem Hause Hohenzollern-.

Im Ersten Weltkrieg wechselt Rumänien 1916 das Lager und geht ein Bündnis mit den Entente-Mächten Frankreich, Großbritannien und Russland ein. Ein geschickter Schachzug, denn letztlich gehen die Rumänen als Gewinner aus dem Ersten Weltkrieg. Durch die Pariser Friedensverträge von 1920 wurden dem Land der Ostteil des Banats, ganz Transsylvanien (Siebenbürgen), die Bukowina, die Maramuresch, Bessarabien und die gesamte Dobrudschda zugesprochen. Es entsteht Groß-Rumänien, das plötzlich doppelt so groß ist wie vor dem Krieg.

Im zweiten Weltkrieg herrschte der Kriegsminister General Ion Antonescu mit Hilfe der „Eisernen Garde“ als Diktator über Rumänien. Antonescu lehnte sich eng an das faschistische Deutschland, Rumänien trat 1941 an der Seite Nazi-Deutschlands in den Krieg ein. 1944 ließ der rumänische König Mihail I., General Antonescu inhaftieren , wechselte die Seite und erklärte dem Deutschen Reich völlig überraschend den Krieg. Bereits vorher hatte er Geheimverhandlungen mit den Westmächten und der UdSSR aufgenommen. Innerhalb weniger Monate wurde ganz Rumänien von sowjetischen Truppen besetzt. 1947 wurde der Monarch zur Abdankung gezwungen und die Volksrepublik Rumänien ausgerufen. Rumänien wird kommunistisch.

1965 wurde Nicolae Ceausescu Führer der „Kommunistischen Partei Rumäniens“ (KPR). Im gleichen Jahr wurde das Land in „Sozialistische Republik Rumänien“ umbenannt. Gestützt auf strenge Zensur und die Geheimpolizei, die gefürchtete „Securitate“, führte der selbsternannte “Conducator” (Anführer) mit dem Mitwirken seiner Frau Elena im Laufe der Jahre eine Schreckensherrschaft ein. Die katastrophale wirtschaftliche Lage der Bevölkerung, die Diktaturpolitik der rumänischen Staatsführung und der sich abzeichnende Zusammenbruch des Ostblocks führte Ende 1989 zum Ausbruch einer offenen Revolution. Ceausescu und seine Frau Elena wurden von den Aufständischen inhaftiert und hingerichtet.

Rumänien ist seit 2004 NATO Mitglied und seit 2007 ist Mitglied der Europäischen Union.

Rumänien heute

Rumänien ist heute eine Republik im Grenzraum zwischen Mittel- und Südosteuropa in der etwa 20 Millionen Einwohner leben. Mit einer Fläche von 238.391 km² ist etwa 2/3 so groß wie Deutschland . Die rumänische Hauptstadt Bukarest hat ungefähr so viel Einwohner wie Wien, ca. 1,9 Millionen. Das Land liegt am Schwarzen Meer und erstreckt sich in westlicher Richtung über den Karpatenbogen bis zur Pannonischen Tiefebene. Die Staatsgrenzen sind insgesamt 3150 km lang. Davon entfallen 1817 km auf Flüsse, vor allem auf die Donau, die Rumänien nach Süden gegen Bulgarien und nach Südwesten gegenüber Serbien abgrenzt.
Rumänien grenzt an fünf Staaten: im Süden an Bulgarien, im Westen an Serbien und Ungarn, im Norden sowie im Osten an die Ukraine und Moldawien.
Rumänien ist zu 27% vom Wald bedeckt. Die Landschaft wird etwa zu je einem Drittel von Gebirge, Hochland und Ebene eingenommen . Der prägende Gebirgszug des Landes sind die Karpaten, welche die drei historischen Regionen Moldau, Transsylvanien und Walachei voneinander trennen. Zehn Gipfel der Karpaten erreichen Höhen von über 2500 m. Höchster Punkt der Südkarpaten und ganz Rumäniens ist der Moldoveanu mit 2544 m.
Das geografische Zentrum Rumäniens ist das Siebenbürgische Hochland, das im Westen vom Apuseni Gebirge und ansonsten vom Karpatenbogen umschlossen wird. Die Ostkarpaten bilden die Grenze zum Moldauer Hochland, das im Nordosten Rumäniens liegt. Die Südkarpaten wiederum trennen Siebenbürgen von der Walachischen Tiefebene. Im Norden Rumäniens liegt die Bukowina. Im Osten des Landes grenzt die Dobrudscha ans Schwarze Meer.

Klima, Gewässer

Grundsätzlich wird das Klima in Rumänien als gemäßigt Kontinental bezeichnet. Durch die natürliche Barriere der Karpaten unterscheiden sich aber die einzelnen Landesteile klimatisch voneinander. Während die Regionen westlich der Karpaten (Siebenbürgen) vor allem durch gemäßigtes Klima in der Westwindzone gekennzeichnet ist, ist östlich der Gebirge das Klima eindeutig kontinental. Im Süden des Landes in der Walachei und auch in der Küstenregion am Schwarzen Meer sind mediterrane Züge zu erkennen.

Der bedeutendste Fluss Rumäniens ist die Donau (rumänisch Dunărea), die mehr als tausend Kilometer durch oder an Rumänien entlang fließt. Im großen Donaudelta mündet der Fluss ins Schwarze Meer. (= die Donaudelta ist ein Biosphärenreservat und befindet sich im Mündungsgebiet der Donau in das Schwarze Meer. Das Donaudelta stellt nach dem Wolgadelta das zweitgrößte Delta Europas dar und umfasst ein Gebiet von 5800 km².) Die übrigen wichtigen Flüsse Rumäniens gehören direkt oder indirekt zum Einzugsgebiet der Donau und entwässern die Ostkarpaten. Die Theiß (Tisa) grenzt Rumänien teilweise nach Norden zur Ukraine ab, der Pruth die rumänische Region Moldau nach Nordosten zu Moldawien. Der Sereth fließt durch Moldau, der Olt durch die Walachei, der Mureș (Nebenfluss der Theiß) durch Siebenbürgen. Es gibt über 3400 Seen in Rumänien diese machen 1,1 Prozent der Landesfläche aus. Am größten sind die Lagunen Razim mit 41.500 ha und Sinoie mit 17.100 ha.

Bevölkerung

Laut jüngster Schätzung leben in Rumänien ca. 20 Millionen Einwohner , das entspricht einer Bevölkerungsdichte von ca.90 Einwohner pro qkm.
Die mit Abstand größte Agglomeration in Rumänien ist Bukarest mit einer Einwohnerzahl von ca. 1,9 Millionen. Damit konzentriert sich ca. zehn Prozent der Bevölkerung in der Hauptstadtregion. Es folgen, Cluj-Napoca (410.000 Einwohner, davon ca. 100.000 Studenten ) Timisoara, Iasi, Constanta, Craiova, Galati, Brasov, Ploiesti, Braila, Oradea, Bacau, Pitesti, Arad, Sibiu, Targu-Mures ( 130.000 Einwohner) etc.
Das Bevölkerungswachstum ist seit Ende der 1980-er Jahre rückläufig, die Bevölkerungszahl nimmt Jahr für Jahr ab.

Sprache

Die rumänische Sprache befindet sich im Schnittpunkt zahlreicher Einflüsse. Sie stammt aus dem Lateinischen, wurde aber maßgeblich vom Altslawischen beeinflusst und seit dem 19. Jh. durch die starke kulturelle Annäherung an Frankreich erneut „romanisiert“. Das schlug sich auch in der Schrift nieder: Rumänisch ist die einzige romanische Sprache, die bis ins 19. Jh. hinein die kyrillische Schrift hatte. Durch die Siebenbürgische Schule entwickelte über mehrere Zwischenstufen das bis heute benutzte lateinische Schriftsystem mit Sonderzeichen. Die rumänische Sprache entwickelte sich aus dem Vulgärlatein und weist dementsprechend viele Wörter lateinischen Ursprungs auf. Im Jahre 1862 wurde dann in Rumänien offiziell ein eigenes rumänisches Alphabet eingeführt, welches auf dem lateinischen Alphabet basiert. Zurzeit wird die Wortähnlichkeit mit Italienisch auf 77 %,mit Französisch auf 75 %, mit Katalanisch auf 73 %, mit Portugiesisch und Rätoromanisch auf 72 %,sowie mit der spanischen Sprache auf 71 % geschätzt.

Währung

Der Leu (Plural: Lei, deutsch: Löwen) ist die Währung Rumäniens und unterteilt sich in 100 Bani (deutsch: Geldstücke oder auch allgemein Geld). Bani bedeutet im rumänischen Sprachgebrauch auch ganz allgemein Geld. Die Bezeichnung der Währung wird darauf zurückgeführt, dass im 17. Jahrhundert in den rumänischen Fürstentümern niederländische Löwentaler zirkulierten. Der Leu wurde am 22. April 1867 als bimetallische Währung eingeführt, gewichtet mit einem Leu gleich 5 Gramm Silber. Nach 1878 verdrängte der russische Silberrubel die heimische Währung aus dem Zahlungsverkehr. Rumänien führte daraufhin 1889 eine Goldwährung ein, um den Silberrubel zu ergänzen.
Am 15. August 1947 wurde eine Währungsreform durchgeführt und ein neuer Leu entsprach dem Gegenwert von 20.000 alten Lei. Am 28. Januar 1952 wurde nochmals eine Reform des bestehenden Währungssystems durchgeführt. Zwischen 1970 und 1989 wurde der offizielle Wechselkurs gesetzlich geregelt, um den Außenhandelswert zu stabilisieren. Nach dem Ende der Ceaușescu-Ära stieg die Inflation. Um die Inflationsraten zu senken, korrigierte die Zentralbank ihre Geldpolitik und führte am 01.Juli 2005 neuen rumänischen Leu ein. Ein neuer Rumänischer Leu entspricht 10.000 alten Rumänischen Lei (ROL). Die alten und neuen Münzen und Banknoten galten bis Ende 2006 parallel als offizielles Zahlungsmittel.
1 EURO= 4,5 Leu ( RON)

Essen Trinken

Essen ist in Rumänien eine herzhafte, kalorienreiche Angelegenheit. Gebratenes und Geräuchertes, aber auch pikante Gemüsegerichte kommen auf den Tisch. Dabei unterscheidet man historisch wie kulturell die Küchen des Siebenbürgers, der Walachei und die der moldauischen Gebiete an der Grenze zu Moldawien mit dessen Landesküche. Die rumänische Küche schmeckt nach den Mächten, die das Land dominierten: Byzanz, Österreich, Ungarn und Russland haben ihren Einfluss hinterlassen und unterscheidet sich natürlich in den verschieden Regionen des Landes voneinander. Aber allgemein kann man feststellen, dass sich die hiesige Küche durch deftige Gerichte besonders aus Fleisch auszeichnet – darunter oft auch Innereien (Kutteln)-. Vorherrschend ist dabei Schweinefleisch. Aber es werden auch gerne einheimische Fische gegessen. An der Schwarzmeerküste und im Donaudelta gibt es natürlich Fisch, z.B. als leckere säuerliche Suppe: borş pescaresc. Beim im Ofen gebackenen Karpfen kommen eine ganze Knolle Knoblauch sowie Tomaten, Paprika und Weißwein dazu. Maisbrei ist das rumänische ( nicht siebenbürgische) Nationalgericht, bekannt unter dem Sammelnamen mamaliga. Es gibt viele Rezeptvarianten , vor allem mit Käse und Rahm vorbereitet, oder man bekommt die als Beilage oder Brotersatz. Weitere Nationalgerichte wie Ciorbã de perisoare (Fleischklößchensuppe), Ciorbã Tãrãneasca (Sauerkraut-Gemüsesuppe, serviert mit saurer Sahne), Lamm-Bors, Mititei (Holzkohlen-Grillplatte ähnlich dem Cevapcici ) und Patricieni (auf Holzkohle gegrillte Würstchen) und gedünstete gefüllte Weinblätter stehen oft auf der Speisekarte. Weitere Spezialitäten sind: die pikanten Auberginencreme ( vinete), Paprika-Gemüsegerichte Zakuska (ähnlich dem Ajvar), oder den Gemüseeintopf ghiveci . Die Krautwickel (sarmale) sind eine rumänische und siebenbürgische Spezialität und ein Muss zu allen Feiertagen. Im Gegensatz zu unseren deutschen Kohlrouladen sind die Weißkohlblätter sauer eingelegt.
Vegetarisches gibt es selten, schon weil sich kein Rumäne vorstellen kann ohne Fleisch satt zu werden. Fleischlos isst man nur während der kirchlichen Fastenzeiten. Bei den Desserts dominieren türkischer und österreich-ungarischer Einflüsse: baclava sind Blätterteignusskuchen, aus denen Zuckersirup tropft. Auf siebenbürgischen Speisekarten tauchen die K.u.K.-Süßigkeit auf.
Das nationale Getränk ist der als Tuica bezeichnete Schnaps. Er wird aus verschiedenen Pflaumensorten aber auch aus Äpfeln oder Aprikosen gebrannt und besitzt einen unterschiedlich hohen Alkoholgehalt. Der wird vor dem Essen serviert. Rumänische Weine wie Pinot Noir und Chardonnay von den Murfatlar-Weingütern sind weltbekannt. Rund 60 Rebsorten sind in Rumänien heimisch. Traditionell trinken die Rumänen den Wein , auch gerne einen lieblichen Wein, mit Mineralwasser als Schorle. Natürlich darf man das Bier nicht vergessen. Das rumänische Bier heißt Ursus, aber es werden auch die internationalen Biersorten überall angeboten . Tipp: Man soll sich in Rumänien beim Trinken zuprosten , das deutsche Wort aber dabei meiden. Denn „prost“ heißt im Rumänischen „dumm“. Für gute Stimmung sorgt der Trinkgruß „noroc“, was so viel wie „Glück“ bedeutet.

Knigge Rumänien

In Rumänien begrüßt man sich in der Regel per Handschlag. Auch in Rumänien wird die Begrüßungszeremonie umso stürmischer, je besser man sich kennt. Begrüßungsküsse auf die Wangen sind auch üblich. Frauen werden in Rumänien noch häufig mit der Wendung „Sărut mâna, doamnă!“ (Küss die Hand, gnädige Frau) begrüßt. Im vertrauten Kreis grüßt man sich mit „Salut“ , „ buna“ , „ciao“ oder „Pa“. In Rumänien legt man großen Wert auf formelle und gute Kleidung. Wenn Sie Rumänen besuchen, kommen sie nie mit leeren Händen. Man schenkt der Dame des Hauses einen Blumenstrauß, dabei achten Sie auf ungerade Zahlen. Gebinde mit einer geraden Anzahl bringen nach rumänischer Überzeugung Unglück. Das Öffnen der Beifahrertür, das Helfen in den Mantel, das Türöffnen und Vortritt lassen ist in Rumänien ein Muss. Der indirekte Kommunikationsstil ist vorherrschend, insgesamt geht man sehr höflich miteinander um. Es wird sehr darauf geachtet den anderen nicht zu verletzen. Dies kann dann soweit gehen, dass man lieber gar nichts sagt, anstatt den anderen „vor den Kopf zu stoßen“. Da die typisch deutsche direkte Kommunikation in Rumänien schnell mit Arroganz verwechselt werden kann, empfiehlt es sich, niemals eine direkte Verneinung auszusprechen und achten Sie darauf, dass Ihr Wissen von Ihren Verhandlungspartnern nicht als „Besserwisserei“ empfunden wird. Politik ist generell ein heikles Thema, Sie sollten Witze über die kommunistische Zeit, das schlechte Image Rumäniens in den Medien, oder zu viel Lob für die Entwicklung in anderen osteuropäischen Ländern -vor allem Ungarn, Russland und Bulgarien- vermeiden. Die Menschen sind gastfreundlich , feiern und tanzen gerne und sind Fremden gegenüber sehr aufgeschlossen. Die Frauen sind herzlich , temperamentvoll und selbstbewusst. Rumänen und Rumäninnen sind unternehmersgeistig . Nach einer Statistik schneiden rumänische Frauen im europäischen Vergleich außerordentlich gut ab , eine von drei Frauen in Rumänien will in den nächsten drei Jahren ein Unternehmen gründen. Die rumänische Geschäftsfrau ist willensstark, engagiert und zielstrebig mit einem starken Durchhaltevermögen. Eine geschlechtsspezifische Rollenverteilung findet man eher im privaten als im geschäftlichen Leben, dort übernehmen immer noch die Frauen die Hauptarbeit. Rumäninnen genießen einen guten Versorger , einen willensstarken Mann , einen „Macher“ an ihrer Seite zu haben.
Und so viel zu der Schönheit und Selbsteinschätzung der rumänischen Frauen:
“ Ein kleines Mädchen fragt ihre Mama : Mami, was bedeutet hässlich zu sein ??? Die Mutter antwortet: Hmm…ich weiß es nicht, wir sind Rumäninnen ..“

Wußtest du… ?

– Rumänien hat den größten Buchenurwald Europas . Entlang der rumänischen Karpaten, wo sich zahlreiche Sagen um den Grafen Dracula ranken, erstreckt sich der größte Buchen-Urwald Europas. Hier gibt es Bäume, die bis zu 45 Meter hoch in den Himmel ragen und geschätzte 400 Jahre alt sind.

– In Rumänien gibt’s mehr als 12.000 Höhlen .

– Die Statue des Dakerkönigs Decebalus , eine 55 Meter hohe Statue ,ist die höchste Felsskulptur in Europa . Sie befindet sich an einer Felsformation des Almăj-Gebirges am Donauufer im Naturpark Eisernes Tor . Mit dem prunkvoll-nationalistischem Projekt waren insgesamt zwölf Bildhauer beschäftigt, die Fertigstellung dauerte zehn Jahre (1994–2004) und am Ende kostete es über eine Million US-Dollar…

– Die von Bram Stoker erfundene Vampirfigur Graf Dracula wurde von dem gnadenlosen rumänischen Fürsten Vlad Tepes inspiriert , der auch als Vlad der Pfähler (rum: Vlad Tepes ) bekannt ist, denn eine seiner bevorzugten Arten Menschen zu bestrafen war das Pfählen.

– Am 24. November 1884 wird Temeschburg (Siebenbürgen, rum.: Timisoara) zur ersten europäischen Stadt mit elektrischer Straßenbeleuchtung. Das Bahnhofgebäude aus Temeschburg ist das erste Europas das elektrisch beleuchtet wird, noch vor den Bahnhöfen aus Wien und Paris.

– Die deutschsprachige Lenau-Schule in Temeschburg (Siebenbürgen) ist die einzige Lehranstalt ihrer Art in Mittel- und Osteuropa, die der Welt zwei Nobelpreisträger in zwei verschiedenen Disziplinen ‘geschenkt’ hat: Herta Müller (Literatur, 2009) und Stefan Hell (Chemie, 2014). Beide wohnhaft heute in Deutschland.

dass folgende Persönlichkeiten aus Rumänien stammen?

– Sarmiza Bilcescu (1867-1935) studierte ab 1884 an der Sorbonne in Paris Rechtswissenschaften und promovierte mit einer Dissertation über die rechtiche Situation der Müttern.

– In der Sportgymnastik wurde zum ersten Mal eine perfekte Bewertung mit der Note 10 an die Rumänin Nadia Comaneci ( geb.1961) vergeben. Sie erhielt sie 1976 nach ihrer Vorführung in Montreal, Kanada.

– Elie Wiesel ( 1928-2016 ) Friedensnobelpreisträger, der jüdische Schriftsteller, der zeitlebens gegen das Vergessen des Holocaust kämpfte. Elie Wiesel entstammte einer jüdischen Familie aus Sighetu- Marmaţiei ( Maramuresh- Siebenbürgen).

– Der Schauspieler Johnny Weissmuller ( 1904-1984), der in Temeschburg/Timisoara , Siebenbürgen geboren wurde, war ein österreichisch-ungarischer, US-amerikanischer Schwimmer, Wasserballspieler, fünffacher Olympiasieger und Filmschauspieler. Er war der erste Mensch, der die 100-Meter-Strecke unter einer Minute schwamm. Nach dem Ende seiner Schwimmlaufbahn wurde er als Tarzan-Darsteller in zwölf Kinofilmen weltberühmt.
– Alexandra Lara Maria ( 12. November 1978) in Bukarest als Alexandra Maria Plătăreanu geboren, ist eine deutsch-rumänische Schauspielerin. Ihre Familie ist 1983 mit einem Tagesvisum vor dem Ceaușescu-Regime geflohen.

– Peter Maffay (30. August 1949) geb. in Kronstadt, Siebenbürgen, deutscher Sänger, Komponist, Schauspieler, Gitarrist und Musikproduzent ist Sohn einer siebenbürgisch-sächsischen Mutter und eines ungarn-deutschen Vaters. Er wanderte im 1963 mit seinen Eltern nach Deutschland aus.

dass folgende Entdecker aus Rumänien stammen?

– Der jüdische Kaufmann namens Ephraim Hertzano ( ? -gestorben 1987 ) der das Spiel Rummikub 1930 erfunden hat. Als die kommunistische Regierung in Rumänien in den 1940-er Jahren das Kartenspielen als dekadent verbot, suchte Hertzano nach einer legalen Alternative und erfand mit seiner Frau Hanna , Rummikub.

– Nicolae Paulescu ( 1869-1931 ) der Entdecker des Insulins. Die Entdeckung des Insulins war 1923 einem Nobelpreis wert, aber nicht für Nicolaue Paulescu. Der rumänische Physiologe meldete bereits anderthalb Jahre zuvor das Patent auf „Pankrein“ an – auf den Stoff, den wir heute unter Insulin kennen-. Den Ruhm erntete Paulescu aber erst spät. Sein wissenschaftlicher Beitrag zur Behandlung der Zuckerkrankheit wurde erst spät anerkannt.

– George Emil Palade (1912-2008) war ein US-amerikanischer Forscher rumänischer Herkunft und Träger des Nobelpreises für Physiologie oder Medizin 1974.

– Der Rumäne Henri Coandă (1886-1972) baute er 1910 das erste Flugzeug mit  Stahltriebwerk.

– Hermann Julius Oberth (1894-1989) in Hermannstadt, Siebenbürgen geboren, war ein siebenbürgischer Physiker und Raketenpionier. Er gilt als einer der Begründer der wissenschaftlichen Raketentechnik und Astronautik sowie als prophetischer Initiator der Raumfahrt und der Weltraummedizin. Nach ihm sind beide Oberth-Effekte benannt.